Im Juni 2020 hat das Kabinett diverse Corona-Hilfen beschlossen, darunter eine neue „Innovationsförderung“, sowie die temporäre Absenkung der Mehrwertsteuer. Elektroautos kommen dabei gut weg (Gott-sei-Dank gibt es keine extra "Verbrenner-Förderung").
Was das für den Kauf eines E-Autos als Privatperson bedeutet:
Umweltbonus (Bundesanteil) steigt auf 6.000€ für E-Autos mit Listenpreis kleiner 40.000€ netto (47.600€ brutto). Der Herstelleranteil von 3.000€ ist meist eh schon direkt eingepreist und m.E. nur Augenwischerei.
Mehrwertsteuer wird temporär von 19 auf 16% gesenkt
Befreiung von der KfZ-Steuer für 10 Jahre nach Anschaffung
Anbei eine vereinfachte Beispielrechnung (Betrachtung der Unterschiede) anhand des Tesla Model 3 Standard Plus im Vergleich zu einem "nackten" 3er BMW 318d.
Das bedeutet tatsächlich, dass der Tesla günstiger ist! Und fair ist der Vergleich nicht - das Model 3 ist das sicherste Auto der Welt in aktiver + passiver Sicherheit, macht unglaublich viel Spaß, hat viel bessere Fahrleistungen und Ausstattung (sobald man die Ausstattung für den BMW auch nur ansatzweise auf das Niveau des M3 hebt, ist der BMW schnell 1.000-2.000€ teurer pro Jahr!) und und und. Man lese nur einen der unzähligen Model 3 Berichte von überglücklichen Besitzern (wie ich auch einer sein darf :-).
Kleiner Tipp am Rande: Nutzt man eine eigene Photovoltaikanlage, kostet der Strom gerade mal 10c/kWh: Damit spart man weitere 420€ im Jahr bei obiger Rechnung - und es einfach toll, mit dem guten Gefühl von der eigenen "Sonne im Tank" komplett emissionsfrei zu fahren!
Für Elektro-Dienstwagen wird es sogar noch interessanter:
Umweltbonus (Bundesanteil) gilt auch hier und steigt auf 6.000€ für E-Autos mit Listenpreis der Basisvariante kleiner 40.000€ netto (47.600€ brutto). Damit qualifizieren alle Varianten des Model 3 für den vollen Bonus!
Für Autos bis zu 60.000€ (vorher 40.000€) gilt nun ein reduzierter geldwerter Vorteil von 0,25% (sowohl für Pauschale als auch wegabhängigen Teil).
Zudem kann man die steuerfreie private Ladepauschale von 50€ pro Monat ansetzen (bzw. 20€ wenn Lademöglichkeit bei Arbeitgeber vorhanden). Diese Pauschale kann unmittelbar auf den geldwerten Vorteil angerechnet werden (in dem Beispiel sind die 20€ berücksichtigt).
Auch für die obigen Fahrzeuge eine Beispielrechnung, was es für den geldwerten Vorteil bedeutet (für Unternehmer: der betriebliche Teil für Kosten/Abschreibung ist analog zu "privatem Beispiel" oben):
Aufgrund der hohen Förderung bleibt nicht mehr viel zu versteuern übrig bei Elektroautos. Das Tesla Model 3 Standard Plus kostet den Arbeitnehmer im besten Fall (ohne Arbeitsweg) nur 40€ netto im Monat!
Als Nutzer eines Dienstwagen ergibt sich damit ein Vorteil von mind. 1.500€ pro Jahr - dieser wird umso höher desto länger der zu versteuernde Arbeitsweg ist!
Bei vergleichbarer Motorisierung & Ausstattung reden wir hier eigentlich von einem 330d oder 330xd mit Business Paket o.ä. über einen Listenpreis von schnell 60.000€ - kommt noch eine signifikante Arbeitsstrecke dazu reden wir von Mehrkosten für den Verbrenner von ca. 4.000-7.000€ pro Jahr!. Selbst ein Model 3 Long-Range mit 560km Reichweite oder gar das Performance-Modell kommen da einige tausend Euro günstiger weg - bei besseren Fahrleistungen und Fahrspaß!
Für mehr Details zu Elektromobilität (Wirtschaftlichkeit, Reichweite etc) siehe meine weiteren Posts.
Tipp: Wenn es ein Tesla werden soll, jetzt schon bestellen für Auslieferung im August (gegen die 100€ Gebühr bei Bestellung kann der Wagen jederzeit bis dahin storniert werden). Ansonsten sollte man sich auf jeden Fall schon ein Model aussuchen und Angebote einholen, damit man dann schnell handeln kann. Leider kommen Angebot und Verfügbarkeit von E-Autos bei den klassischen Herstellern nicht hinterher - und mit dem neuen Gesetz könnten Verfügbarkeiten noch knapper, bzw. Lieferzeiten noch länger werden.
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